Klima im Wandel - auch bei uns

Das Klima unserer Erde ändert sich, was auch in der KLAR! Wachau-Dunkelsteinerwald-Jauerling zunehmend zu spüren ist. Die linke Grafik fasst die von der ZAMG prognostizierten Veränderungen zusammen.

Nachfolgend gehen wir detaillierter auf die einzelnen Aspekte ein.

Hitze & Trockenheit - Herausforderung in vielen Bereichen

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Hitzetage © ZAMG
Temperaturmaximum © ZAMG
Trockenheitsindex © ZAMG

Die zunehmende Hitze stellt für uns Menschen, aber auch für Haus- und Nutztiere eine gesundheitliche Herausforderung dar. Um die Hitzebelastung in Gebäuden zu senken gilt es bereits beim Bauen kühlende Maßnahmen mitzudenken. Das Gleiche gilt auch für die Gestaltung von öffentlichen Plätzen und Freiräumen.

Hitze- und Trockenstress fordern die Land- und Forstwirtschaft. Zusätzlich begünstigt die Abnahme von Frosttagen die Ausbreitung von Schädlingen, wie beispielsweise bei den Borkenkäfern erkennbar. Notwendige Bewässerungsmaßnahmen können zu Interessenskonflikten führen.

Das bereits aus den letzten Jahren spürbar hohe Temperaturniveau wird sich in Zukunft noch weiter erhöhen. Die Lufttemperatur steigt im Sommer in allen Klimasimulationen stark an. Betrachtet man die Region Wachau-Dunkelsteinerwald-Jauerling genauer, so ist im Worst-Case-Szenario (kein Klimaschutz; in Rot dargestellt) mit einem Anstieg der mittleren Maximaltemperatur um +1,7 °C und einer Zunahme um acht Hitzetage zu rechnen.

Mit ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen, wie im "Paris Ziel" beschlossen wurde, kann dieser negative Trend nicht zur Gänze aufgehalten werden. Aber die Negativspirale wird deutlich eingebremst (in Grün dargestellt). So kann die Steigerung des Temperaturmaximums auf +1 °C und das Plus an Hitzetagen auf drei Tage reduziert werden.

Der Trockenheitsindex bildet vereinfacht den Bodenwasserhaushalt ab. Als Referenz in der Vergangnheit dient ein Dürreereignis, welches statistisch gesehen alle 10 Jahre vorkommt. Zukünftig werden derartige Dürreereignisse alle 4 Jahre auftreten.

Starkregenereignisse führen zu kleinräumigen Überflutungen

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maximaler Tagesniederschlag © ZAMG

Von Starkregen spricht man, wenn mindestens 5 mm Niederschlag in 5 Minuten oder 10 mm in 20 Minuten fallen. Wenn innerhalb von so kurzer Zeit eine große Menge Regen fällt, kann dies zu kleinräumigen Überschwemmungen, Bodenerosion und Hochwasser führen.

Höhere Temperaturen sorgen für stärkere Verdunstung, was wiederum zu stärkeren Niederschlägen führt. Durch Veränderungen des globalen Klimasystems (in diesem Fall des Jetstreams) verlagern sich im Sommer die Druckgebilde langsamer und die Wetterlagen sind daher stabiler. Trockenperioden und Starkregen schaukeln sich auf. Trockenperioden führen in Kombination mit einem höheren Windaufkommen zum Austrocknen der Böden. Bei Starkniederschlägen kann der Boden diese Wassermassen nicht aufnehmen und das Wasser fließt ungenutzt ab. Die enormen Niederschlagsmengen führen zur Überlastung von Grundstücksentwässerungs- und Kanalisationssystemen, Bächen und Flüssen. Zusätzlich wird die Versickerung durch die zunehmende Versiegelung der Böden erschwert.

In der Region Wachau-Dunkelsteinerwald-Jauerling lag der durchschnittliche Tagesniederschlag in der Vergangenheit bei 34 mm (in Grau dargestellt). Wenn keine Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden, steigt dieser Wert in Zukunft um 24 % an (in Rot dargestellt). Selbst wenn das "Paris Ziel" eingehalten wird, ist eine Steigerung um 10 % zu erwarten (in Grün dargestellt).

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Verlängerte Vegetationsperiode - Chance und Risiko für die Natur

© Donau Niederösterreich/Othmar Bramberger
Wandertage © ZAMG

Die Dauer der Vegetationsperiode wird in den nächsten 20 bis 50 Jahren um bis zu 31 Tage zunehmen. Der Beginn der Vegetationsperiode, bisher durchschnittlich am 2. April wird sich dadurch, je nach Klimaschutzmaßnahmen bis Mitte März verschieben. Markante Kaltlufteinbrüche zur Zeit der beginnenden Vegetation und bis zum Ende des Frühlings wird es auch in Zukunft von Zeit zu Zeit geben. Diese Spätfrostereignisse sind vor allem für Obstbäume (insbesondere die Marillenbäume) eine große Herausforderung.

Auch auf die Ökosysteme kann sich die verlängerte Vegetationsperiode - gepaart mit dem Temperaturanstieg - auswirken. Neue Pflanzen- und Tierarten finden geeignete Lebensbedingungen vor, andere verschwinden.

Durch die längere Dauer der Vegetationsperiode steigt auch die Anzahl der Wandertage (siehe Grafik). An diesen Tagen liegt die Tageshöchsttemperatur zwischen +15 °C und +25 °C sowie die Tagesniederschlagssumme unter 1 mm. Vor allem im Herbst werden die Wandertage zunehmen und bieten eine große Chance im Bereich Tourismus.

Fazit: Wir müssen uns anpassen!

© Daniela Matejschek

Klimaschutz erfordert einen langen Atem. Gesetzte Maßnahmen zeigen ihre Wirkung nicht sofort. Das Klima ist sehr träge und selbst bei den besten Klimaschutzmaßnahmen sind in den Klimamodellen erst nach 20 bis 30 Jahren deutliche Änderungen sichtbar. Selbst mit ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen lassen sich die Folgen maximal abschwächen.

Der Klimawandel ist also nicht aufzuhalten. Schon gar nicht ist er rückgängig zu machen. Die veränderten klimatischen Bedingungen sind eine Realität mit der wir uns auseinandersetzten müssen. Es gilt nun, die negativen Auswirkungen bestmöglich abzufedern und sich ergebende Chancen zu nutzen.