Der Klimawandel hinterlässt auch im Horner Becken deutliche Spuren, insbesondere in den Fichtenwäldern. Hitze und Trockenheit führten zu erheblichen Ausfällen und begünstigen die Ausbreitung des Borkenkäfers, wodurch die Bestände weiter geschwächt werden. Um dem entgegenzuwirken, setzt der Forstbetrieb Stift Altenburg auf innovative und nachhaltige Strategien, die den Wald an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen.
Spannender Lokalaugenschein vor Ort
Im Rahmen einer spannenden Exkursion führte Forstdirektor Herbert Schmid die TeilnehmerInnen durch von Rauhreif betroffene Waldflächen und zeigte auf, wie durch Naturverjüngung ein widerstandsfähiger Mischwald entstehen kann. Besonders bemerkenswert: Die Brombeere spielt hier eine wichtige Rolle, indem sie nach dem Ausfall der Fichten durch Trockenheit und Borkenkäfer die aufkommenden Jungbäume vor Wildverbiss schützt. Die TeilnehmerInnen erhielten vor Ort einen Einblick in die Wiederaufforstung ehemaliger Brachflächen, die dank der natürlichen Verjüngung wieder zu stabilen Wäldern heranwachsen.
Eichelhäher als wichtige Mitarbeiter
Ein weiteres Highlight der Exkursion war die Vorstellung eines innovativen Projekts, bei dem der Eichelhäher aktiv zur Förderung von Laubwäldern beiträgt. Auf einer Fläche von 300 Hektar werden Eichelhäher und Eichhörnchen an speziellen Futterstationen mit Eicheln und Buchensamen versorgt. Nicht aufgenommene Vorräte führen dazu, dass neue Laubbäume sprießen, was langfristig zur Umwandlung von Fichtenwäldern in widerstandsfähige Laubmischwälder beiträgt.
Ausgezeichnete Waldbewirtschaftung
Der Forstbetrieb Stift Altenburg wurde 2018 mit dem Staatspreis für beispielhafte Waldwirtschaft ausgezeichnet. In der Kategorie „Großwald“ erhielt der Betrieb als einziger österreichweit diesen renommierten Staatspreis sowie den Sonderpreis in der Kategorie „klimafitte Wälder“. Diese Auszeichnungen unterstreichen das Engagement des Forstbetriebs für nachhaltige und zukunftsorientierte Waldbewirtschaftung.
Wertvolle Einblicke für die Praxis
Die Exkursion richtete sich an Forstleute und private WaldbesitzerInnen der Region, die wertvolle Einblicke und praktische Tipps für eine zukunftsorientierte Waldbewirtschaftung unter den Bedingungen des Klimawandels mitnehmen konnten.